Belgische Waffeln: Brüsseler oder Lütticher Waffeln?

Lesedauer : 3 min
Waffeln mit Puderzucker

Es gibt zwei Arten belgische Waffeln, die sich durch Rezept, Form und Geschichte unterscheiden. Worin genau die Unterschiede liegen, erfahren Sie hier.

Ein Königreich für original belgische Waffeln!

Die belgische Küche ist ja eigentlich eher für spitzenmäßige Pommes bekannt, aber es gibt noch mehr Leckereien, die man sich in Belgien nicht entgehen lassen sollte. Einerseits gibt es da die kleine, süße Verführung in Form von Pralinen, andererseits die berühmten belgischen Waffeln. Und auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint, haben diese 3 etwas gemeinsam – und zwar die jahrhundertealte Tradition nach der sie zubereitet werden. Aber heute soll es hier weder um Pommes noch um Pralinen geben, sondern um Waffeln. Denn die sind auch im Sommer ein echter Renner.

Brüsseler oder Lütticher Waffeln?

Es gibt zwei Arten belgische Waffeln, die sich durch Rezept, Form und Geschichte unterscheiden:

Brüsseler Waffeln

Diese erkennt man an ihrer rechteckigen Form mit tiefen, eckigen „Löchern“. Für diese typische Spezialität wird luftiger Hefeteig einem speziellen Waffeleisen gebacken. Die Brüsseler Waffel wurde von Maximilian Consael um 1856 erfunden – wenn auch nicht in Brüssel, sondern in Gent. Er reiste mit seinen Verkaufsständen und gusseisernen Waffeleisen von Jahrmarkt zu Jahrmarkt, um seine Schöpfung unter den Menschen bekannt zu machen.

Lütticher Waffeln 

Lütticher Waffeln haben eine noch längere Tradition. Der Legende nach befahl ein Lütticher Prinz im 18. Jahrhundert seinem Koch, einen Kuchen mit Kristallzucker zu erstellen. Der Koch fertigte einen entsprechenden, Brioche-ähnlichen Teig und schnitt ihn in gleich große Stücke. Der Prinz war begeistert und der Vorläufer der Lütticher Waffel geboren. Die dicke, sehr süße Waffel mit der etwas unregelmäßigen Form verdankt ihren besonderen Reiz dem Kristallzucker, der beim Backen karamellisiert.

Am besten frisch und heiß serviert

Beide Versionen der belgischen Waffeln findet man an beinahe jeder belgischen Straßenecke. Touristen und Einheimische gleichermaßen genießen sie im Café oder auch zwischendurch aus der Hand. Am besten genießt man sie schön heiß, direkt aus dem Waffeleisen. Während einige ihre helle, luftige Waffel am liebsten nur mit ein wenig Puderzucker genießen, favorisieren andere umfangreiche Toppings – z.B. mit Obst wie Erdbeeren und Bananen, Sahne, Schokosauce, Marmelade, Sirup oder Nougatcreme. Eis oder eine Extraportion Butter, die auf der heißen Waffel langsam schmelzen erhöhen den Genuss noch zusätzlich.

 

Die Zubereitung – auch ohne Hefe

Durch die Hefe erhält belgischer Waffelteig seine perfekte luftige Leichtigkeit. Allerdings bedeutet das, dass bei der Zubereitung ein wenig Zeit und Geschick erforderlich sind, denn Hefeteig braucht bekanntermaßen eine gewisse Zeit, um zu gehen. Alternativ gibt es auch Rezepte ohne Hefe, bei denen Backpulver verwendet wird. In jedem Fall muss das Waffeleisen gut vorgeheizt werden und dann leicht eingefettet, um das Anhaften des Teiges zu verhindern. Und schließlich darf gerade genug Teig eingegossen werden, so dass die Form nicht überquillt. Dann steht dem perfekten Waffelvergnügen nichts mehr im Wege!