Plötzlich hip: Das Comeback des Filterkaffees

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Drei Kaffeefilter aus Porzellan nebeneinander

Was früher schon beliebt war, dass kann heute nicht schlecht sein. Das trifft zwar nicht immer zu, hier jedoch schon. Alles zum Comeback des Jahres.

Alter Bekannter

Man trägt Caffè Latte zum Business-Outfit und zum Blaumann, kein Büro und erst recht kein Zuhause ist richtig komplett ohne Kaffeevollautomaten – und jetzt kommen die Hipster plötzlich um die Ecke und bringen den Filterkaffee wieder in den Coffee Shop. Was steckt dahinter?

Filterkaffee-ABC

Aufgeschütteter Kaffee in der Blümchenkanne: Das klingt nach Kaffeeklatsch bei Tante Inge, nach Verwöhnaroma in der Werbung und bitter-fader brauner Brühe in der Realität. Dabei kann Filterkaffee viel mehr sein – und feiert deshalb zu Recht gerade ein Comeback in Coffee Shop und Wohnküche. Hier ein kleines Filterkaffee-ABC, Tipps zur Zubereitung und die besten Gründe, dem Kaffee aus der Kanne mal den Vorzug gegenüber Espresso zu geben.

  • "F" wie Filter
    Damit fängt der Filterkaffee an: Handfilter oder Maschine, Einmal-Papierfilter oder Dauerfilter, Metall oder Porzellan? Die Auswahl ist groß und Geschmackssache. Wichtig ist Übung: Man muss mit dem Filter richtig umgehen können. Für jede Gelegenheit geeignet ist ein Porzellanfilter zum Aufsetzen auf die Kanne und dazu Filtertüten.

  • Filterkaffee aufgießen mit Porzellanfilter und Glaskanne


  • "I" wie Instantkaffee
    Was macht der denn hier?! Mit schnell mal aufgeschüttetem Mogel-Kaffee aus Granulat hat richtig gemachter Filterkaffee überhaupt nix zu tun. Schnell weiterlesen.
  • "L" wie Langsamkeit
    Der Espresso trägt die Geschwindigkeit im Namen – der Filterkaffee will Ruhe. Darum einer der wichtigsten Tipps: Zeit nehmen bei der Zubereitung. Erst, um die Bohnen frisch zu mahlen. Dann, um das Wasser nach dem Aufkochen kurz abkühlen zu lassen. Und schließlich, um erst das Kaffeepulver nur zu befeuchten, kurz abzuwarten bis es sich vollgesaugt hat, und dann gleichmäßig das restliche Wasser in perfekten Kreisen nachzugießen. Zeremoniefaktor? Hoch. Genussfaktor? Noch höher.
  • "T" wie Temperatur
    Einige Tipps zur richtigen Temperatur: Das Wasser für den Filterkaffee sollte nicht mehr kochen, sondern schon auf etwa 92 bis 95 Grad Celsius abgekühlt sein. Damit es aber beim Aufgießen nicht zu sehr abkühlt, wärmen erfahrene Kaffee-Kenner den Porzellanfilter vorher an. Ein bisschen heißes Wasser in die Filtertüte (noch ohne Kaffee!) gießen und in die Tasse laufen lassen – schon sind alle Porzellanteile gut vorgewärmt.

    Filterkaffee aufgießen


  • "E" wie erschwinglich
    Noch ein Vorteil: Der Filterkaffee kommt als preisgünstige Variante für alle Gelegenheiten daher, ohne dass man bei der Qualität Abstriche machen müsste. Teure Maschinen werden beim Zubereiten von Hand nicht gebraucht – für das gesparte Geld kann man viel besser richtig leckere Kaffeebohnen, gerne auch Bio- oder Fairtrade-Qualität, kaufen. Leider verloren, Kaffeevollautomat…
  • "R" wie Röstung
    Finger weg von den Espresso-Bohnen: Für Filterkaffee sollte es eine nicht zu starke Röstung sein. Am besten im Kaffeeladen nach Tipps fragen und auch gleich zeigen lassen, welchen Mahlgrad und welche Menge die Profis empfehlen, um den Filterkaffee perfekt hinzubekommen.
  • "K" wie Kanne
    Ein Vorteil beim Filterkaffee: Er macht viele Menschen glücklich und alle Tassen auf einmal voll – vorausgesetzt, man hat eine geeignete Kaffeekanne. Eine Porzellankanne hat Stil, lässt dem Kaffee sein volles Aroma und ist in vielen Formen und Größen zu haben. Aber auch Glaskannen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, weil man den Kaffee in ihnen auch optisch bewundern kann. Manko: Beide Arten halten den Filterkaffee nicht warm. Frisch aufgegossen schmeckt der Kaffee sowieso am besten, weil er sonst zu schnell Aromen verliert. Aber wenn man ihn eine Weile auf Temperatur halten möchte, empfiehlt sich eine hochwertige Isolierkanne.

    Verschiedene Kaffeekannen


  • "A" wie Arabica
    Unsere liebste Kaffeesorte, die sich auch für Filterkaffee bestens eignet. Wichtig: Mahlgrad nicht so fein wählen wie bei Espresso. Dann verstopft der Filter, der Kaffee läuft zu langsam und wird bitter. Grob wie für die French Press sollte er allerdings auch nicht sein: Dann läuft das Wasser zu schnell und der Filterkaffee schmeckt flach. Am besten ein bisschen ausprobieren, bis der perfekte Mahlgrad für den eigenen Geschmack gefunden ist.
  • "F" wie Frische
    Gilt eigentlich für jede Kaffee-Spezialität und das wissen alle Kaffeeliebhaber: Filterkaffee genießt man am besten mit frisch gemahlenem Kaffeepulver und frisch zubereitet.
  • "F" wie Flexibilität
    Der große Vorteil des Kaffees aus dem Filter: Er ist nicht nur lecker, sondern auch unkompliziert. Schon mal einen Kaffeevollautomat in der Reisetasche mitgenommen? Auch für den perfekten Espresso braucht es einiges Zubehör. Nicht so für den Filterkaffee: Kaffeepulver, Filter, fertig. Optimal für Campingreisen, Hotelzimmer oder das Büro – überall, wo sich heißes Wasser findet, duftet es im Handumdrehen nach frisch aufgebrühtem Kaffeegenuss.

    Filterkaffee beim Camping


  • "E" wie Eigenschaften
    Viele halten den Espresso für den Koffein-King unter den Kaffeespezialitäten. Dabei kann das Trinken einer Tasse Filterkaffee um Längen wacher machen als der kleine Italiener: Sie enthält zwischen 40 und 120 mg Koffein – je nach Stärke und individueller Zubereitung. Weil das Wasser ohne Druck durch das Kaffeepulver läuft, aber nicht zu lange damit in Kontakt bleibt, landen bei einem guten Filterkaffee nur die erwünschten Aromastoffe und nicht zu viele bittere und Säurenoten in der Tasse. Geübte Kaffeetrinker schmecken darum im Filterkaffee richtig viele komplexe Nuancen, die in anderen Kaffee-Spezialitäten nicht zu finden sind.
  • "E" wie einfach mal ausprobieren.
    Viele Cafés und der eine oder andere Coffee Shop besinnen sich gerade auf alte Zeiten und schreiben den Filterkaffee wieder auf die Karte. Also mit dem Blümchenkaffee lieber die Blumen gießen, Tante Inge einpacken und auf einen Schnellkurs in Sachen Kaffeekultur einladen. Oder einfach zu hause selber ausprobieren. Lust bekommen? Dann ran an den Filter. Alles was man braucht, gibt es im gut sortierten Shop für Kaffee und bei uns:

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