Mytilidae leben vorzugsweise im Brackwasser von Flussmündungen und Wattgebieten, aber auch im offenen Meer. Nach Beendigung ihrer Zeit als Larve befestigt sie sich die junge Muschel mit Hilfe des sogenannten Byssus, der Haftfäden aus Eiweiß und Eisen produziert, an Steinen, Felsen, Tauen, Pollern oder anderen Muscheln. Einmal festgewachsen hält die Muschel in der Regel ein Leben lang ihrem Standort die Treue, es sei denn die Lebensbedingungen verschlechtern sich. Dann kann die Miesmuschel ihren Faden lösen und in tiefere Gewässer umziehen. Miesmuscheln bilden riesige Kolonien, die aus Millionen von Tieren bestehen können und wie ein Teppich ganze Abschnitte einer Felsenküste oder Bodenregion überziehen. So sind sie geschützter vor Fressfeinden und erhöhen die Chancen bei der Befruchtung, da Männchen und Weibchen bereits an einem Ort sind.
Mit Hilfe ihrer Kiemen filtrieren die Mytilidae Sauerstoff und winzige Nahrungspartikel, wie Plankton, aus dem Wasser und führt sie ihrem Organismus zu. Eine Muschel von mittlerer Größe pumpt dabei etwa 2 bis 3 Liter Wasser pro Stunde durch ihren Körper
Dabei reinigen die Weichtiere außerdem das Wasser, indem sie Schadstoffe herausfiltern und ausscheiden. So wird beispielsweise das Wattenmeer innerhalb weniger Tage von den dortigen Miesmuscheln komplett durchgefiltert.
Da viele der winzigen Muschellarven gefressen werden (ca. 99 %) und auch die erwachsenen Muscheln viele Fressfeinde haben, gibt es mittlerweile viele extra angelegte Muschelbänke. Dazu werden die Muscheln an Tauen oder Pfählen im Wasser angesiedelt, an denen sie sich mit dem Byssus festhalten. An einigen Orten werden diese Muschelbänke sogar eigens zur Befestigung der Küste angelegt. Die Muscheln werden dann mittels Netzen vor Fressfeinden aus der Luft geschützt. Diese Miesmuscheln werden häufig größer, da sie in Ruhe wachsen können.
Kulinarisch sind Miesmuscheln ideal, da sie einen hohen Eiweiß- und Mineralgehalt haben. Miesmuscheln sind eine hervorragende Quelle für Omega-3-Fettsäuren und Eisen, sind aber auch reich an Vitaminen und vielen anderen Mineralien und Nährstoffen. Das macht sie wie viele andere Muscheln (Bivalvia) zu einem wertvollen Lebensmittel.